20_21 tribsees zukunft machen
Viele Menschen sind nach der Wende aus Mecklenburg-Vorpommern, so auch aus Tribsees, in Richtung Westen abgewandert. Die Folge sind innerstädtische Brachen, die das Stadtbild prägen: Allerhand leerstehende Häuser und Leerstellen, die die Bewohner*innen von Tribsees jeden Tag an die Vergangenheit erinnern. Wenn man jeden Tag auf kaputte Häuser sieht, ist es schwer, sich noch etwas Anderes vorzustellen. Doch wie sagte Robert Musil in Mann ohne Eigenschaften schon: „Wenn es aber Wirklichkeitssinn gibt, und niemand wird bezweifeln, dass er seine Daseinsberechtigung hat, dann muss es auch etwas geben, das man Möglichkeitssinn nennen kann [...]". Diesen in den Bewohner*innen von Tribsees zu entfachen, zukünftige Möglichkeiten für Tribsees aufzuzeigen ohne einen Stadtentwicklungsplan vorzustellen, war deshalb das Ziel unseres Jahresprojekts. Entstanden sind künstlerische Interventionen in Tribsees von Sprungturm bis Autotresen. Leerstehende Gebäude wurden temporär bespielt, das renovierungsbedürftige Haus in der Karl-Marx-Straße 23 wurde zum Co-Working Space, eine leere Wand zum Kino. Andernorts entstanden Hotelzimmer für die Studierenden, der verwilderte Garten der ehemaligen Bar "Kiek In" wurde erschlossen, geduscht wurde im Outdoor-Spa mit Stadtkulisse. Und inzwischen hat am zentralen Marktplatz wieder ein Café eröffnet. Mehr zum Projekt auch auf instagram: @tribsees_zukunft.
Many people migrated westward fromMecklenburg-Western Pomerania, includingTribsees. The result is inner-city wastelands that shape the cityscape: all sorts of empty houses and empty spaces that remind the inhabitants of Tribsees of the past every day. When you look at broken houses every day, it’s hard to imagine anything else. But as Robert Musil said in Man Without Characteristics: “But if there is a sense of reality, and no one will doubt that it has its raison d’être, then there must also be something that can be called a sense of possibility [. . . ]". To ignite this in the inhabitants of Tribsees, to show future opportunities for Tribsees without presenting an urban development plan, was therefore the aim of our annual project. Artistic interventions in tribsees from the diving tower to the car counter were created. Empty buildings were temporarily occupied, the house in need of renovation at Karl-Marx-Straße 23 became a co-working space, an empty wall turned into a cinema. Elsewhere hotelrooms were built for the students, the wild garden of the former bar “Kiek Inn” was opened up, showers were installed with a panoramic view and in the meantime a café has reopened on the central square. More about the project on instagram: @tribsees_zukunft.